Dass es in Norwegen ein paar Trabant-Fahrer gibt, hatten wir in einer Facebook-Gruppe bereits gesehen. Dass wir aber tatsächlich einen treffen würden, hatten wir nicht erwartet. Doch dann kam Ole-Jakob.
Wie groSS ist Wohl die Wahrscheinlichkeit?
Wie in unserem Reisebericht bereits erzählt, haben wir Ole in Bergen kennengelernt. Er war uns mit seinem VW Golf entgegengefahren, hatte bei nächster Gelegenheit gewendet und die Verfolgung aufgenommen. Dezent genervt davon, weshalb der Fahrer hinter uns so dicht auffuhr und aufleuchtete, sind wir irgendwann rechts rangefahren und Ole klärte uns auf, dass er der einzige Trabi-Fahrer in der Region Bergen sei.
Er kennt sogar noch einen weiteren Trabi-Besitzer in der Nähe, doch dessen Auto ist wohl weit davon entfernt, fahrtüchtig zu sein. Wir unterhielten uns ein wenig mit Ole und versprachen, auf dem Rückweg nach Sauda noch einmal Halt in Bergen zu machen, um weiter über unsere Fahrt, Trabis und Norwegen zu quatschen. Und so kam es dann auch…
Wenige Wochen später machten wir uns von unserer gemütlichen Airbnb-Unterkunft in Fjell auf den Weg nach Askøy, der Insel auf der Ole wohnt. Das offene Garagentor mit dem strahlend grünen Trabi davor zeigt uns, dass wir das richtige Haus gefunden hatten. Nach kurzem gegenseitigem Begutachten der Autos wurde – typisch Trabi-Fahrer – auch gleich losgeschraubt. Denn unser Eddie machte seit ein paar Tagen komische Geräusche beim Anfahren und mit Oles Hilfe war der Keilriemen umso schneller nachgezogen und die Geräusche wieder weg.
Nach weiterem Fachsimpeln, leckeren Zimtschnecken und spannenden Gesprächen über Bergen und Norwegen durfte eines natürlich nicht fehlen: Eine gemeinsame Ausfahrt! Als Kolonne machten wir uns auf den Weg zurück zu unserer Unterkunft. Zwei grüne Trabis, mitten in Norwegen, direkt hintereinander – die Gesichter der entgegenkommenden Autos waren unbeschreiblich 😀
Die Begegnung mit Ole war ein super Zufall. Wir sind froh, einen Gleichgesinnten in der Nähe zu wissen und werden vermutlich im Frühjahr, wenn wir wieder aufbrechen, noch einmal bei ihm halten, um gemeinsam einen Blick auf unsere Bremsen zu werfen. Und auch Ole hat sich offenkundig sehr über unseren Besuch gefreut.
Ein Zufall kommt selten allein
Als wäre es nicht schon unwahrscheinlich genug, dem einzigen Trabant-Fahrer in Bergen zu begegnen, hatten wir mit Ole noch eine unwahrscheinliche Begebenheit. Auf unserer Fahrt in Richtung Süden und damit noch vor dem Wiedersehen mit Ole hatten wir uns rund 150 Kilometer nördlich von Bergen eine weitere Unterkunft gebucht. Plötzlich klingelte der Facebook-Messenger: Ole-Jakob hat ein Foto gesendet. Auf dem Bild zu sehen: Unser Eddie, auf der Hofeinfahrt vor unserer Airbnb-Unterkunft. Wie hat sich das denn so schnell rumgesprochen?
Ganz einfach, der Airbnb-Gastgeber war ein guter Freund von Ole und wollte ihm stolz mitteilen, dass ein Trabi vor seinem Haus steht. Der kannte das Fahrzeug natürlich schon und leitete die Nachricht direkt an uns weiter. Die Welt, und Norwegen, ist eben klein…